Das Bezirksspital in Cimislia, südlich der Hauptstadt Chisinau gelegen, ist unter anderem dank Kontakten mit einem dort tätigen Schweizer Geschäftsmann und seinem einheimischen Geschäftsführer ab 2012 zu unserem Partnerspital geworden.Neben 2x jährlich stattfindenden interdisziplinären Seminaren und Workshops konnten wir im Mai 2015 das neu gebaute Rehabilitationszentrum eröffnen. 2016 folgte ein weiteres Projekt, nämlich die Entwicklung einer neuen Rehabilitationsabteilung in der Hauptstadt Chisinau sowohl für ambulante als auch für stationäre Patienten. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit Prof. O. Pascal, Leiter der Abteilung für Neurorehabilitation u. physikalische Medizin der Universität Chisinau. Als erstes wurde 2017 mit Unterstützung von Fr. Dr. med. Karin Bauer (BG-Unfallklinik Murnau, Deutschland) das erste universitäre ambulante Zentrum realisiert. Die Eröffnung des stationären Rehabilitationszentrums in der ehemaligen Klinik für Eisenbahnarbeiter steht kurz bevor. Sie wurde 2020 wegen der Corona-Krise verzögert. Unser Verein kommt dabei für die gesamten Kosten von Geräten und Hilfsmitteln auf und hat vor Ort regelmässig praktische und theoretische Weiterbildungen zusammen mit den lokalen Teams durchgeführt.

Viele berufstätige Menschen aus der Republik Moldova verdienen ihren Lebensunterhalt im Ausland. Zurück bleiben Kinder und ältere Leute. Da die medizinische Grundversorgung ungenügend ist, resp. die Leute armutsbedingt nicht zum Arzt gehen, sind relativ viele Patienten erst im Spital, wenn sich schwerwiegende Komplikationen wie Hirnblutungen, Halbseiten-Lähmungen usw. einstellen. Die Rehabilitation dieser Patienten ist ein grosses, bisher ungelöstes Problem. Darum wollten wir uns schwergewichtig der Rehabilitationsmedizin in Cimislia annehmen und konnten ein Rehabilitationszentrum aufbauen.Die praktische fachliche Unterstützung in Physiotherapie und Neurorehabilitation ist unser Hauptanliegen ebenso wie die Unterstützung der Physiotherapie- Ausbildung im Zentrum Chisinau. Im nebenstehenden orangen Feld sind die Programme unserer Seminare und der Workshops einzusehen.

Donnerstag, 01. August 2019

Spital Cimislia

Das Bezirksspital Cimislia bedient ein Rayon von ca. 70'000 Einwohnern. Es hatte zu Sowjet Zeiten ursprünglich mehrere hundert Betten, aktuell ca. 150 für Chirurgie, Traumatologie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, Neurologie und Rehabilitationsmedizin. Seit einigen Jahren (2010) werden die stationären Patienten mittels Fallpauschalen (DRG = diagnosis related groups) abgerechnet, wie dies z. Bsp. In Deutschland und in der Schweiz gemacht wird. Dank kontinuierlich eingeleiteter Sanierungsmassnahmen (Dächer, Fassaden, Fenster, Heizung) ist der bauliche Zustand gut. Zum Teil wurden diese mit externen finanziellen Zuwendungen (Norwegen, Schweiz) unterstützt.

  • 1. Hauptgebäude: Das Spital hat noch mehrere Nebengebäude
  • 2. Operationssaal: Die Ueberwachung der Relaxationstiefe mittels Muskelstimulator hat eine qualitative Verbesserung der Anästhesie-Technik gebracht
  • 3. Eine Norwegische Hilfsorganisation hat eine neue Waschmaschine für die Spitalwäsche gestiftet
  • 4. Die Platzverhältnisse und Umstände werden mit stoischer Ruhe akzeptiert
  • 5.Die gut ausgerüstete Intensivstation
  • 6. Improvisationstalent führt zu brauchbaren und alltagstauglichen Lösungen
  • 7. Für dieses Ultraschallgerät konnte eine neue Sonde durch den BFV organisiert und bezahlt werden, dies als erste „Massnahme“ unserer Moldaugruppe 2012
  • 8. Raum für kleinere Interventionen
  • 9. Die handgeschriebenen Akten werden zur Rechnungsstellung von der Patienten- Abrechnung bearbeitet
Samstag, 01. Juni 2019

Vortrag über Schluckstörungen und deren Abklärung - Mai 2019

25.5.-1.6.2019: Claudia Evers, Dipl. Pflegefachfrau und Bobath Instruktorin IBITA hält im stationären Rehazentrum Chisinau einen Vortrag über Schluckstörungen und deren Abklärung. Sie wird unterstützt von Kurt Luyckx. Zielpublikum sind Pflegefachfrauen, PhysiotherapeutInnen und ÄrztInnen.

  • Claudia Evers und Kurt Luyckx im Hörsaal Chisinau
  • Claudia Evers zeigt auf der Abteilung die Behandlung einer Patientin mit Schluckstörungen. Ein Arzt des Rehazentrums hilft beim Uebersetzen.
  • Claudia mit Patientin - Die Dankbarkeit der Patientin ist gross.
  • Workshop für Pflegefachfrauen, PhysiotherapeutInnen und AerztInnen im ambulanten Rehazentrum Chisinau zum Thema „Korrekte Lagerung von Halbseiten-Gelähmten und deren Mobilisierung in den Rollstuhl oder zum Stehen“.
  • Kurt Luyckx demonstriert es auf der Abteilung am Patienten.
  • Claudia Evers und Kurt Luyckx üben mit den Pflegefachfrauen im Spital Cimislia die Mobilisation und Lagerung von Halbseiten-Gelähmten.
  • Kurt Luyckx zeigt das Gelernte am Patienten.
Samstag, 12. Mai 2018

Seminar über myofasziale Triggerpunkt- Therapie IMMT - Mai 2018

5.-12. Mai 2018: Heidi Tanno-Rast, (PT FH Senior Instruktorin für manuelle Triggerpunkt-Therapie IMMT) hält an je 2 Tagen unter der Leitung von Prof. Oleg Pascal im universitären, ambulanten Rehazentrum Chisinau und im Spital Cimislia ein Seminar über myofasziale Triggerpunkt- Therapie IMMT. Zielpublikum sind PhysiotherapeutInnen, RehabilitologInnen und OrthopädInnen.

  • Heidi und Oleg im amb. Zentrum Chisinau
  • Der praktische Unterricht ist nicht ganz einfach, da sich die Teilnehmer nicht gewöhnt sind aneinander zu arbeiten. Heidi bei der praktischen Arbeit in Chisinau
Montag, 13. Juni 2016

Umbau und Eröffnung Rehabilitationszentrum - August 2015

Wir entschieden uns 2012, die Erneuerung der Physiotherapie und den Bau eines Rehabilitationszentrums als Hauptprojekt anzugehen. Es gab damals landesweit nur ein Rehabilitationszentrum für Erwachsene und ein modernes Kinder-Reha-Zentrum in Chisinau. Die Wartezeiten für Erwachsene betrugen 12(!) Monate. In Cimislia sollte eines der 5 zusätzlichen „Satelliten- Zentren“ als Pilotprojekt entstehen. Unsere Projekteingabe wurde von DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) verdankenswerterweise angenommen und von unseren Partnern in Cimislia (bauliche Massnahmen) und unserer Moldaugruppe (Ausrüstung und know how-Transfer) 2014 gemeinsam umgesetzt. Im Mai 2015 konnte das Zentrum offiziell eröffnet und seit Januar 2015 bereits viele Patienten behandelt werden

  • 1. Dokumentation des Umbaus
  • 2. So sah der alte Physiotherapieraum aus
  • 3. Ehemaliger Turnsaal
  • 4. Das Lenkrad diente der Schulter-Armmobilisation
  • 5. Alle baulichen Massnahmen wurden durch lokale Arbeiter resp. Firmen ausgeführt unter Leitung des Spitalarchitekten und der Spitaldirektorin Dr. Mariana Florea. In vielen gemeinsamen Diskussionen haben wir uns um nachhaltige und dauerhafte, möglichst funktionale Lösungen bemüht. Das Resultat lässt sich sehen und wurde von lokalen und schweizerischen Fachleuten sowie von den Patienten und Mitarbeitern gelobt
  • 6. Alte sanitäre Anlagen
  • 7. Rollstuhlgängiges WC im neuen Reha-Zentrum
  • 8. Alle Geräte und Ausrüstungen stammen aus Deutschland, da in der Republik Moldau dafür keine Produktionsmöglichkeiten bestehen und für diese Importgüter, z. Bsp. aus Italien, horrende Preise bei mässiger Qualität bezahlt werden müssten.
  • 9. Ergotherapie
  • 10. Der neue, kleinere Turnsaal
  • 11. Alles noch funktionstüchtige Material, speziell für physikalische Massnahmen, wurde von der alten Physiotherapie-Abteilung übernommen
  • 12. Unsere Gruppe mit Frau Dr. Mariana Florea bei der Eröffnungsfeier im Mai 2015
  • 13. Spitalpersonal bei der Eröffnungsfeier
  • 14. Spitalpersonal bei der Eröffnungsfeier
  • 15. Die Physiotherapeutin Aurica übt mit einer Patientin das Gehen am Rollator. Ihr Sohn unterstützt sie dabei
  • 16. Die Ehefrau des Patienten wird instruiert, was sie später auch zuhause zur Spitzfuss-Prophylaxe tun kann
  • 17. Der „Gold-Standard“ wird von Kurt Luyckx, Leiter Physiotherapie Neurorehabilitation Kliniken Valens, instruiert
  • 18. November 2016: Kurt Luyckx, Klinik Valens, mit StudentInnen der Kinetotherapie-Hochschule Chisinau
  • 19. November 2016: Juliane Ebert, Ergotherapeutin an der Klinik Valens, behandelt eine Patientin mit Schluckproblemen
  • 20. November 2016: Stefanie Keel, Physiotherapeutin Klinik Valens, bei der Therapie im Turnsaal
Sonntag, 12. Juni 2016

Seminare und Workshops ab 2012

Ab 2012 stellten wir in den jährlich organisierten Herbst- Seminaren das Thema Rehabilitation in den Vordergrund. Alle SpitalmitarbeiterInnen wurden sensibilisiert für die Wichtigkeit von Frühmobilisation, Dekubitusprophylaxe, den Einbezug der Angehörigen, die Planung der Therapie zuhause nach Spitalaustritt sowie eine geeignete einfache Hilfsmittelversorgung. Zudem wurden low back pain, diagnostische Möglichkeiten, Primär- und Sekundärprävention thematisiert. Die Vorträge und Workshops werden Englisch gehalten mit Simultanübersetzung und Abgabe von Rumänischen Unterlagen.

  • 1. Seminar 2012 mit breitgefächerten Themen. Esther Eichenberger als Wund-Pflegeexpertin hält den Vortrag auf Englisch. Dieser wird simultan auf Rumänisch übersetzt
  • 2. Der Chefarzt der Chirurgie Dr. Igor Ciobanu beteiligt sich an der lebhaften Diskussion
  • 3. Frau Prof. G. Moraru, Prof. O. Pascal, Dr. M. Florea und ein Regierungsvertreter des Raions Cimislia (von re nach li) bei der Eröffnung des Seminars 2014
  • 4. Dr. med. Rolf Maager referiert über Low back pain (Seminar 2015)
  • 5. Workshop für Pflegefachfrauen im alten Physiotherapie-Raum
  • 6. Workshop im neuen Turnsaal für Pflegende der Abteilungen zum Thema „Mobilisation“. Siehe auch die nächsten 2 Bilder
  • 7. Workshop
  • 8. Workshop
Freitag, 10. Juni 2016

Schweizerabend

Seit 2012 organisieren wir jährlich einen „Schweizerabend“ mit 70-80 Gästen, die von Dr. Mariana Florea eingeladen werden. In der Mensa der Firma Beck+Co pflegen wir das gemütliche Zusammensein bei Speis und Trank, natürlich auch mit Musik und Tanz, was bei solchen Anlässen in der Republik Moldau nicht fehlen darf. Dabei werden viele Banden enger geknüpft und das gegenseitige Verständnis gefördert. Fremdsein ist einer angenehmen Vertrautheit gewichen, die die Zusammenarbeit in Zukunft erst ermöglicht. Die Kosten für den Abend werden von der Firma Beck und von der Moldau-Gruppe privat vollumfänglich übernommen. Markus Beck und Andrei Timciuk, Geschäftsführer der Firma (Landwirtschafts-Anhänger) dienten uns von Anfang an als wichtigste Türöffner sowohl lokal wie auch in Chisinau bei Behörden. Auch der Transport aller Geräte von Deutschland nach Cimislia wurde durch sie organisiert.

  • Hervorragende „Hausfrauenkost“, frisch und fachgerecht zubereitet von der einheimischen Kochequipe, ein einziger Genuss! Dazu gibt’s moldauischen Wein (Moldawien war der Weinkeller der Sowjetunion) und Cognac, beides von hervorragender Qualität.
  • Eine lokale Volkstanzgruppe, die als Dank für uns und die Gäste zur Feier der Rehazentrums-Eröffnung organisiert wurde
  • Dr. Lilia Ciobanu, Ophthalmologin des Spitals, Projektmanagerin vor Ort, Dolmetscherin, Gastgeberin und vieles mehr, einfach unentbehrlich für das Projekt. Dr. Mariana Florea, Direktorin des Spitals Cimislia, die natürlich die Fäden zieht und mit uns zusammen entscheidet, wie das Projekt sich weiterentwickelt
  • Markus Beck (re), Besitzer, und Andrej Timciuk, Geschäftsführer der Firma Beck und Co. Cimislia
  • Claudia Probst mit ihrer Gastfamilie. Tatjana, Basile und Vasile Cotoros
  • Gérald und Trudi Berthet (stehend), Rade Jović und Claudia Probst (sitzend) mit unseren Moldawischen Freunden
  • Georg Zeilinger (li) und Helmut Gerber
  • Hans-Ruedi Banderet stellt die Schweiz vor, Lilia dolmetscht
  • Am Schluss des Schweizer-Abends gab es für alle Gäste ein Stück Käse als „Bhaltis“