Eine Gruppe von Pflegepersonen, Ärztinnen und Ärzten des BFVs haben sich in den Jahren 2003 bis 2010 im Gesundheitszentrum in Prijepolje engagiert. Diese Kleinstadt liegt tief im Balkan am südwestlichen Rande Serbiens, sechs Eisenbahnstunden von der Hauptstadt Belgrad entfernt. Vier Jahre vor der Ankunft der Basler herrschte hier Krieg, ein Nato-Bombardement hatte eine wichtige Strassenbrücke in der Umgebung von Prijepolje zerstört und die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Im Fokus der Zusammenarbeit sollte ein Wissensaustausch stehen, nur in zweiter Linie wollten wir eine materielle und infrastrukturelle Unterstützung leisten.

In diesem Zeitraum haben wir in Prijepolje acht interdisziplinäre Seminare mit den serbischen Kolleginnen und Kollegen zusammen geplant und durchgeführt. Parallel dazu fand ein Kongress für Pflegende statt, welcher teils autonom, teils thematisch mit der Ärzteveranstaltung verbunden war. Unsere Seminare sind in ganz Serbien wahrgenommen, offiziell anerkannt und von einheimischen Meinungsbildnern aktiv mitgestaltet worden. So kamen bis 400 Hörende zu unserer Lehrveranstaltung.

Gegen zwanzig Gastärztinnen und Gastärzte aus Prijepolje haben einen mindestens einmonatigen Fortbildungsaufenthalt in einer medizinischen Institution der Nordwestschweiz absolviert. Alle Gäste sind hier herzlich aufgenommen worden und haben sich ihrerseits sehr interessiert und engagiert gezeigt. Oft bekamen sie Geräte geschenkt, an denen sie eben ausgebildet worden waren. Wir Basler konnten einige dringend benötigte medizinische Apparate und drei Ambulanz-Fahrzeuge ankaufen und nach Serbien schicken, eine Dialysestation ausstatten sowie eine bitter nötige Renovationsarbeit in der psychiatrischen Abteilung durchführen. Auch gelang es auf unseren Anstoss hin, sinnvolle betriebliche Verbesserungen im Spital Prijepolje zu erreichen.

Freitag, 26. Februar 2016

Bilder aus Prijepolje

  • 1. Die vielschichtige Geschichte dieser Region wird auf diesem Bild sichtbar: Der Talgrund ist seit Jahrhunderten bewohnt, die Häuser gegen Wind und Wetter gut geschützt. In der Mitte links ein Tunnelportal aus den sechziger Jahren: Der Bau einer geplanten und teilausgeführten Bahnverbindung in das benachbarte Tal musste aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Unter dem Horizont als weisse Nadel erkennbar das Minarett einer neuen Moschee. Im Vordergrund der Neurochirurg Philipp Taussky.
  • 2. Anlässlich unseres ersten Besuches in Prijepolje: Alles noch etwas steif
  • 3. Die gemeinsamen Seminare wurden in Englisch gehalten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wuchs die Qualität der Präsentationen beachtlich; in der Folge wurde dieses Seminar in der Kleinstadt Prijepolje von der Serbischen Medizinischen Gesellschaft als offizieller Fortbildungsanlass anerkannt.
  • 4. Der Schweizer Botschafter A. Müller zu Besuch am medizinischen Seminar in Prijepolje
  • 5. Der Neurologe Dr. Dejan Matovic' besuchte uns anlässlich des zwanzigsten Jubiläums des BFV und sprach von der Bedeutung der Zusammenarbeit für das Spital Prijepolje.
  • 6. ... er fühlte sich in Basel wohl
  • 7. Zusammen mit dem Spitalteam pflanzten wir vor dem Spital Prijepolje ein Tannenbäumchen als "Baum der Freundschaft". Leider hat das Bäumchen die Erde nicht ertragen und ging ein. Geblieben aber sind die Freundschaften und im Jahre 2017 planen wir ein gemeinsames Treffen.

Acht Jahre lang waren wir in diesem kleinen Regionalspital tätig, und haben viele schöne Erinnerungen mitgenommen